Mythos 1 Nebenberufliche Selbstständigkeit ist nur ein Hobby

Nur nebenberuflich? Dann meinst du’s wohl nicht ernst…

Diesen Satz hast du vielleicht auch schon mal gehört.

Oder schlimmer: gedacht. Über dich selbst.

Weil du nicht all-in gehst.
Weil du nur abends an deinem Business arbeitest – oder manchmal auch am Wochenende.
Weil du noch in einem festen Job bist.

Und dann kommt noch dieser Satz um die Ecke:

Wenn du dein Business wirklich ernst meinst, dann kündigst du auch. Alles andere ist doch nur ein Hobby.

Autsch.
Solche Sätze treffen.
Und ja – auch ich habe sie geglaubt.

Plötzlich ist er da, dieser Gedanke, der dich innerlich klein macht:

Vielleicht stimmt das ja. Vielleicht bin ich nicht committed genug (würggh, wenn ich dieses Wort nur schon höre).

Blogbeitrag Tanja geschockt

Mein Gesichtsausdruck, wenn ... 
a) mir jemand sagt, dass ich nicht committed genug bin
b) ich nochmals höre, du musst es nur genug wollen & all-in gehen, dann kommt der Feenstaub & big money von ganz alleine.

Ein Hoch auf die nebenberufliche Selbstständigkeit 

Kündigen, losrennen, erfolgreich sein? Joa, lief bei mir… NICHT

Ich dachte: Wenn ich’s wirklich ernst meine, dann muss ich kündigen.
Muss alles auf eine Karte setzen.
Muss zeigen, wie sehr ich für mein Business brenne.

Also habe ich’s gemacht.

Ich bin raus aus meinem sicheren Job – rein in die Vollzeitselbstständigkeit.
Kein Plan B. Nur ich, mein Business und der grosse Traum.

Und dazu diese Stimmen im Kopf und in irgendwelchen Insta-Reels:

"Du musst es nur genug wollen, dann klappt’s auch."
"Wenn du committed bist, bist du in 30 Tagen fünfstellig."
"Mit der richtigen Strategie machst du easy deine 100k."

Spoiler: Ich wollte es. Ich war committed. Ich habe gemacht, getan, gelauncht, gelernt. Und: Es hat mich komplett überrollt.

Ich war überfordert.
Ich war müde.
Gestresst.

Zerrissen zwischen Druck, To-dos und der ständigen Frage, wie ich das bloss alles schaffen soll.

Die Freude, die Leichtigkeit – sie waren ziemlich schnell weg.
Mein Körper hat irgendwann die Notbremse gezogen. Und ich wusste: So geht’s nicht weiter.

Sorry, nicht jede Erfolgsstory beginnt mit Kündigung und Arbeiten am Strand #notsorry

Also leicht gemacht habe ich es mir echt nicht.
Ich habe lange gehadert. Mit mir. Mit meinem Anspruch.
Mit diesem Mantra im Ohr: Wenn du es wirklich willst, dann …

Doch ziemlich schnell war wieder klar: So geht’s nicht weiter.

Ich brauche Luft zum Atmen, klare Strukturen und einen Rahmen, in dem ich wachsen kann, ohne mich dabei zu verlieren.

Also habe ich mir wieder einen Job gesucht.

Einen Teilzeitjob im Online Marketing. Etwas, das ich wirklich gut kann. Etwas, das mir Sicherheit gibt und gleichzeitig Raum lässt, mein Business in meinem Tempo aufzubauen.

Klingt unsexy? Vielleicht. Doch es fühlt sich ziemlich klug (& gut) an.

Zuerst war da noch dieses Ziehen im Bauch.

Diese fiese Stimme im Ohr, die Dinge sagte, wie:
Alle anderen schaffen’s – nur du nicht.
Jetzt bist du zurück im Hamsterrad.
War’s das jetzt mit deiner grossen Vision? Hat ja nicht lang gedauert.

Doch je mehr ich meine Geschichte erzählt habe, desto klarer wurde:
Ich bin nicht die Einzige.
Ich bin nicht gescheitert. Natürlich mache ich weiter, nur anders.
Ich bin ehrlich mit mir selbst.

Klar ist auch: Es ist nicht alles Gold, was glänzt und es ist nicht alles wahr, was uns in Social Media als "die einzig wahre Erfolgsformel" verkauft wird.

Fünfstellig in 30 Tagen?
100k mit einem Evergreen-Funnel, während du am Strand Kokoswasser schlürfst?
Vielleicht. Für ein paar. Aber für die meisten? Eine Einladung zum Vergleichschaos und zur inneren Selbstzerfleischung.

Ich habe das Spiel mitgespielt.
Und dann bin ich bewusst ausgestiegen.

Nicht, weil ich zu wenig wollte, sondern weil ich heute viel besser weiss, was ich wirklich brauche.

Für alle, die abends nicht Netflix, sondern ihren Traum einschalten

Lass dir nicht einreden, du seist nicht richtig selbstständig, nur weil du (noch) angestellt bist.

Denn hey, du arbeitest an deiner Vision, gehst mutig deinen Weg und baust dir dein Business mit Klarheit, Ausdauer und echter Überzeugung auf.

Du jonglierst Kunden, Kollegen, Chefs, Calls und Karotten fürs Abendessen. Danach schaust du dir eben nicht die x-te Netflix-Serie an, sondern kümmerst dich um dein Business. 

Wenn das keine echte Verbindlichkeit dir selbst gegenüber ist – was dann?

Ich kenne Frauen, die sich ganz bewusst für die Vollzeitselbstständigkeit entscheiden, weil es für sie stimmig ist und ihnen entspricht.
Und ich kenne Frauen, die sich für eine nebenberufliche Selbstständigkeit entscheiden, weil sie das Sowohl-als-auch lieben, gerne mehrere Rollen leben wollen, Sicherheit brauchen oder weil es einfach besser zu ihnen passt.

Beides ist mega.
Beides ist mutig.
Beides ist ein Weg.

Und du?

Was ist dein Weg #TeamVollzeitbusiness oder #TeamSidebusiness?

Erzähle es mir gerne in den Kommentaren. Ich freue mich, von dir zu lesen, denn schliesslich sind wir alle auf dem Weg und können uns gegenseitig unterstützen.

Wenn du Lust hast, den Weg ein Stück gemeinsam zu gehen, dann trage dich in meinen Newsletter ein: Für Sidebusiness-Heldinnen, die von innen nach aussen arbeiten wollen.

tanjahug.de

Hugs, love & happiness
deine Tanja 
 

Tanja Hug Coaching & Beratung für Frauen mit Sidebusiness auf tanjahug.de

Ich liebe Spaghetti-Eis, Reisen & inspirierende Gespräche – am liebsten mit Frauen, die mit ihrer Vision eine kleine Delle ins Universum schlagen wollen.

Wer schreibt hier?

Tanja Hug – Mentorin für Sidebusiness-Heldinnen, Content Marketing-Expertin mit Herz & Kopf und leidenschaftliche Feldleserin.

Ich unterstütze feinfühlige Frauen dabei, ihr Business neben dem Job sichtbar zu machen & Kundinnen zu gewinnen – mit Energie, Intuition und klarer Strategie.

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  • Liebe Tanja, wow – du sprichst mir aus der Seele. So viel Wahrheit hier drin. So viel Mut und Ehrlichkeit. Meinen Respekt dafür. Ich bin aktuell auch „nur“ nebenberuflich als Ordnungsexpertin unterwegs, weil ich die finanzielle Sicherheit noch brauche und möchte. Aber who knows, wie das in 2 Jahren aussieht?! Von den Insta-Erfolgsmenschen lasse ich mich nicht beeindrucken. Ich glaube, hier wird ganz oft nicht die (ganze) Wahrheit erzählt.
    Alles Liebe, Monika

  • Liebe Tanja,

    danke für Deinen Artikel! Er macht mir Mut, meine Nebenberuflichkeit nicht als weniger wert zu betrachten und der Vergleicheritis und Zerfleischung in meiner Bubble die Stirn zu bieten.

    Liebe Grüße
    Mara

  • Ich finde es sehr mutig was du schreibst. Ich selbst gehe seit Jahren schon Teilzeit arbeiten, einfach weil es durch die Kinder und den Schließzeiten so am besten ist. Und habe mir jetzt seit gut einem Jahr ein kleines Nebenbusiness mit dem Bloggen aufgebaut. Geld verdienen damit? Auf keinen Fall. Ich vermute, da wird bei mir nie der große Ruhm kommen, aber es macht mir Spaß und das ist das Wichtigste. Meinen Job deswegen aufgeben, daher also lieber nicht. Ich denke, du hast es genau richtig gemacht, den Moment und den Sprung erkannt. Sollen die anderen (oder deine eigenen Geister) doch reden was sie wollen, Sicherheit im Job ist für die meisten das A und O, ich würde es auch nur aufgeben, wenn ich genau wüsste, das 2. Standbein ist was sicheres.
    Viele Grüße

  • Liebe Tanja,
    herzlichen Dank für deinen mutigen Artikel: Von deiner Entscheidung in die Vollselbstständigkeit und dann die halbe Rolle rückwärts, weil du dir selbst die nächste sein musst!
    Chapeau!
    Ich selbst bin #Teamsidebusiness aus mehrerlei Gründen. Vor allem aber, weil mein Angestelltenjob mir genau die finanzielle Sicherheit und Freiheit gibt, mich auszuprobieren.
    Zudem bin ich mit fast 60 (in genau 5 Monaten!) ohnehin nicht mehr so karrierebewusst, wie ich das vor 20 Jahren einmal war.
    Daher: Alles richtig gemacht! Du (und ich auch).
    Bleiben wir uns selbst treu und kennen unsere Grenzen!
    Ich wünsche dir viel Erfolg beim weiteren Aus(bzw. Auf-)bau deiner Selbstständigkeit. Denn auch eine nebenberufliche ist eine echte und alles andere als „Hobby“.

    Viele Grüße
    Gabi

  • Danke für diesen tollen Mutmach-Artikel, liebe Tanja. Made my day – und ich werd mich jetzt gleich voll Leidenschaft und mit einem „Ich bin total richtig“ Gefühl an die nächste Aufgabe in meinem Side Business stürzen.

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